Der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima)

Der Weihnachtsstern stammt aus den Hochebenen Mexikos. Die auffallenden roten Hochblätter (also das, was wir als roten Stern sehen) dient in der Natur dazu, Kolibris anzulocken. Wie man herausgefunden hat, lassen sich Vögel besonders gut durch rote Blüten anlocken. Damit sie den Vögelchen als Dank für ihre Bestäubungsleistung etwas zu bieten hat, hat diese Pflanze die Nektarien entwickelt, das sind Honigdrüsen die sich bei Bestäubungsreife der Blüten öffnen. Während die Kolibris nun den Honig saugen, bestäuben sie die Blüte.

Noch eine Besonderheit weist der Weihnachtsstern auf: Er ist eine Kurztagspflanze. Sie legt ihre Blüten an, sobald die natürliche Tageslänge etwa 13 Stunden unterschreitet, was in Mitteleuropa etwa Ende September der Fall ist. Durch diese Eigenschaft kommt er in einer Zeit zur Blüte, zu der es nördlich der Alpen in der Natur praktisch keine blühenden Pflanzen gibt. Um die Pflanzen vor dem naßkalten Wetter zu schützen, müssen sie im geheizten Gewächshaus kultiviert werden.

Züchtungen an Weihnachtssternen werden in Deutschland etwa seit Anfang des 20. Jahrhunderts durchgeführt. Mittlerweile gibt es sehr zahlreiche Sorten mit unterschiedlichsten Farbschattierungen der Hochblätter zwischen rot und weiß sowie natürlich in verschiedenen Rosatönen.

Entsprechend ihrer Heimat lieben die Pflanzen Wärme und Licht. Wenn die Pflanzen verkauft werden, ist - mit der Bildung der Hochblätter und der Blüten - ihr Wachstum zunächst abgeschlossen. Man sollte deshalb den Wasserbedarf der Pflanzen nicht überschätzen. Wurzeln die ständig im Nassen stehen, faulen. Als Folge wirft die Pflanze die unteren Blätter ab. Man sollte deshalb Wasser, das eine Viertelstunde nach dem Gießen noch im Übertopf oder Untersetzer steht, lieber wegschütten, um Fäulnis der Wurzeln zu vermeiden. Hat die Pflanze den Wechsel vom Gärtner in den Haushalt des Blumenfreundes erst einmal überstanden, kann sie sehr lange halten. Im nächsten Herbst neue Blüten anlegen wird sie nur dann, wenn sie in einem Raum gehalten wird, in dem nicht jeden Abend viele Stunden lang das Licht brennt. Das Licht einer Glühbirne reicht schon, um dem Weihnachtsstern "Sommer" vorzutäuschen, so daß er keine Blüten anlegt und auch keine neuen Hochblätter bildet. Die Region, aus der der Weihnachtsstern stammt liegt wesentlich weiter südlich als Mitteleuropa. Dort gibt es auch im Winter wesentlich mehr Licht. So gedeiht der Weihnachtsstern auch im Haushalt der Blumenfreundes dort besonders gut, wo er möglichst viel Licht bekommt.