Lenzrosen: Zarte Farben kündigen den Frühling an
Die meisten Helleborus-Arten stammen vom Balkan, aus
der Türkei und aus dem Mittelmeerraum und sind dennoch genügend
winterhart, um in den etwas milderen Gebieten Mitteleuropas schon im Februar
ihre Blüten zu entwickeln. Wenige Arten sind zudem in den Alpen
(Helleborus niger) und auch in den Weinbaugebieten (Helleborus foetidus) zu
Hause. Helleborusarten haben kreisrunde Blüten mit zahlreichen
Blütenblättern, deren Blüten bei fast allen Arten nach unten
hängen. So sind deren Staubblätter und Fruchtknoten vor Nässe
geschützt.
Lenzrosen, wie sie botanisch nicht ganz
korrekt heißen, eignen sich besonders gut zum Bepflanzen von
flächen, die unter tiefer wurzelnden Gehölzen liegen. Weil sie durch
das Laub der Gehölze im stärker beschattet sind, fallen diese
Bereiche im Sommer weniger auf.
Ganz anders im Frühjahr: Weil oft wenig
bewachsen, wirken diese Bereiche besonders trist, wenn man nicht Abhilfe
schafft. Die Lenzrosen, genannt sei vor allem Helleborus orientalis blühen
in dieser Zeit. Ihre Blüten weisen zahlreiche Farbtöne zwischen
weinrot, rosa, weiß, pastellgelb und hellgrün auf. Manche Typen sind
so robust, daß sie sich an zusagendem Standort selbst aussäen.
Es gibt zauberhaft schöne Sorten im Helleborussortiment. Es kommen sowohl
in zarter Zeichnung gerandete Blüten als auch gefleckte Blüten
vor. Zudem gibt es auch Pflanzen mit gefüllter Blüte, die aber selten und immer noch recht teuer sind. Da die Lenzrosen relativ langsam wachsen und die vegetative Vermehrung der
Pflanzen nicht sehr effektiv ist, sind die produzierten Stückzahlen je Sorte
bisher noch relativ gering. Die Pflanzen werden deshalb oft auf
Liebhabermärkten gehandelt, wo sie zu unterschiedlichsten Preisen und
Qualitäten angeboten werden. Damit man weiß, was man bekommt, sollte
man Helleborus ruhig zur Blütezeit kaufen. Die Pflanzen vertragen das Umpflanzen
in dieser Jahreszeit gut.
Der Pflanzort sollte nahrhafte, aber gut wasserdurchlässige Erde aufweisen.
Im Garten kann man etwa einen Teelöffel voll Hornspäne (die exakte Menge
hängt natürlich von der Größe der Pflanze ab) zur
Pflanzerde geben, damit die Pflanzen zum Anwachsen mit Stickstoff versorgt
sind. Sind die Pflanzen erst mal gut eingewurzelt, sind die mit Helleborus
orientalis verwandten Sorten relativ robust. Trotzdem er aus den Alpen stammt,
ist dagegen der realtiv früh und schneeweiß blühende Helleborus
niger wesentlich empfindlicher. Weil in Helleborus enthaltene Stoffe die Haut
reizen können, empfiehlt es sich, bei Arbeiten an den Pflanzen Arbeitshandschuhe
anzuziehen.
Geeignete Begleitpflanzen für Helleborus
zu finden, ist nicht ganz einfach. In meinem Garten kultiviere ich neben den
Helleborus zum Beispiel Schildfarne (Polystichum-Arten), die relativ trockenheitsverträglich
sind und den Pflanzplatz von Sommeranfang bis weit in den Winter hinein
durch ihre zugleich filigranen und doch kräftigen Wedel aufwerten. Es hat aber auch großen Reiz, die große Fülle im Sortiment von Helleborus vorkommender Farbschattierungen zu nutzen und damit größere Gruppen zu gestalten.